DavertMeat: Teilmobile Schlachtung und Weidenschuss für mehr Tierwohl bis zur letzten Stunde.

Kleine Schlachtbetriebe werden immer seltener. Die Auflagen sind hoch, der Konkurrenzdruck mit den großen Schlachtfabriken extrem. Es braucht also Nischen, die eine Art Alleinstellungsmerkmal ausmachen. Ein Grund, warum ich als landwirtschaftspolitscher Sprecher der GRÜNEN Landtagsfraktion im Rahmen meiner Sommertour einen Abstecher in den Kreis Coesfeld gemacht habe. Mein Ziel: Bonkhoffs DavertMeat in Ascheberg. Bonkhoffs führen den kleinen Schlachtbetrieb in der dritten Generation und sind eine Familie mit viel kreativem Unternehmergeist. So haben sie ihre Anhänger umgebaut und bieten eine teilmobile Schlachtung sowie den Weidenschuss an. Das ist wiederum für fleischproduzierende Bio-Betriebe und Direktvermarkter von besonderem Interesse. Die Tiere – neuerdings auch Schafe – werden in ihrem gewohnten Umfeld, in ihrer Herde und ohne Transport getötet. Das bedeutet weniger Stress, mehr Tierwohl bis zum Schluss, da die Landwirte und auch der Veterinär anwesend sind, und eine bessere Qualität des Fleisches. Die Zerlegung findet wie gewohnt in der Schlachterei statt.

Es ist wichtig für Direktvermarkter, dass sie unterscheidbar bleiben. Was nützt es mir am Ende, wenn ich zwar sagen kann, ich habe meine Schweine über Monate auf Stroh gehalten, wenn die Tiere in den letzten 24 Stunden maximalen Stress am Schlachthof erleiden. An diesem Nachmittag wurde umfassend über Förderstrukturen und gesetzliche Vorgaben für kleine Schlachtbetriebe diskutiert. Einig waren wir uns darin, dass Hygienevorgaben notwendig sind, aber gleichzeitig die Umsetzbarkeit gerade für kleine Schlachtbetriebe gewährleistet sein muss. Mit dabei waren Hanna Hüwe und Kathrin Lütkeschwienhorst-Bochtrup von den GRÜNEN aus dem Kreis Coesfeld.

von links nach rechts: Klaus Bonkhoff jun., Jenny Berger, Kathrin Lütkeschwienhorst-Bochtrup, Hanna Hüwe und Norwich Rüße (MdL)