Ein weiterer Stopp auf meiner politischen Sommertour habe ich im Tierheim Rote Erde eingelegt, in dem ich schon lange nicht mehr war. Als Sprecher für Landwirtschaft, Tierschutz und Verbraucherschutz habe ich natürlich ein großes Interesse an Tierheimen und den aktuellen Herausforderungen. So ging es auch schnell um die finanzielle Mehrbelastung durch Corona und inflationsbedingten Kostensteigerungen, aber auch durch die neue Honorarordnung für Tierärzte und der steigende Mindestlohn, die den Etat des Tierheims sehr stark belasten. „Wir sind gemeinsam mit dem Tierheim in Lengerich auf die Kreisverwaltung und die Bürgermeister zugegangen, dass wir eine neue
Vereinbarung über die Unterbringungspauschalen brauchen, um auskömmlich wirtschaften zu können“, berichtete Ellen Stegemann über die aktuellen Verhandlungen. Die geplanten und notwendigen Umbaumaßnahmen am Tierheim in Neuenkirchen sind perspektivisch etwas nach hinten gerückt. „Aber wir bleiben dran“, waren sich Bettina Mitsch und Ellen Stegemann einig.
Bei einem Rundgang über das Gelände konnte ich einen guten Eindruck darüber gewinnen, an welchen Stellen es eng wird im Tierheim, und warum die Energiekosten ein Problem bleiben werden, wenn die Umbaumaßnahmen nicht realisiert werden können. Deutlich wurde auch, dass die Beantragung von Fördermitteln des Landes NRW zu umständlich und zeitaufwändig sind, besonders mit Blick auf die ehrenamtlich arbeitenden Tierschutzvereine.
Ein weiteres Thema für mich ist die seit zwei Jahren im Kreis Steinfurt geltende Kastrations- und Kennzeichnungspflicht von Freigänger-Katzen und die ersten Umsetzungsquoten. Das sei noch nicht bei allen Katzenhaltern angekommen, doch Mitsch und Stegemann waren zuversichtlich, dass das in ein paar Jahren für alle eine Selbstverständlichkeit geworden sein wird. Sie berichteten von ähnlichen Erfahrungen aus der Zeit der Chip-Pflicht für Hunde.