Bestehende Kaminöfen nachrüsten, Umweltbelastung reduzieren

Unser Tweet zu unserem Antrag „Feinstaubbelastung reduzieren – Kaminöfen für Gesundheit und Umwelt nachrüsten“ wird viel diskutiert.

Heizen mit Holz ist zu Recht umstritten, gleichzeitig genießen Kaminöfen und Co. in der Bevölkerung große Beliebtheit. Unser Antrag setzt genau da an: Die Holzverbrennung in privaten Kaminöfen belastet Umwelt und Gesundheit stark, daher muss die Politik tätig werden. Mit unserer Initiative wollen wir keine Anreize schaffen, mit Holz zu heizen. Nur wer ohnehin bereits einen Holzofen besitzt, soll dabei finanziell unterstützt werden, Technik einzusetzen, die für weniger umwelt- und gesundheitsschädliche Emissionen sorgt. Konkret fordern wir mit unserem Antrag ein Landesförderprogramm „Saubere Kamine“, um den Einsatz von moderner Emissionsminderungstechnik voranzubringen, die hohen Umweltstandards entspricht (zum Beispiel „Blauer Engel“-Zertifizierung). Darüber hinaus fordern wir unter anderem eine Informationskampagne über die fachgerechte Nutzung von Holz als Brennstoff, emissionsarme Kaminöfen und über weitere technische Möglichkeiten zur Feinstaubreduktion.

Der Hintergrund ist, dass Kaminöfen beliebt und vielfach im Einsatz sind: In Deutschland gibt es nach Angaben des Bundesverbandes des Schornsteinfegerhandwerks etwa elf Millionen Einzelraumfeuerungsanlagen. Hier setzt unser Antrag an. Wir wollen die aktuelle Situation verbessern. Denn private Kaminöfen sind eine große Quelle gesundheitsschädlicher Ruß- und Feinstaubpartikel. Neue WHO-Empfehlungen zeigen, dass die Feinstaubbelastung in deutschen Städten weiterhin viel zu hoch ist und in allen Bereichen, also auch bei der Reduktion der Feinstaubbelastung durch Kaminöfen, zusätzliche Maßnahmen der Politik erforderlich sind.

Wir stellen mit unserem Antrag fest, dass das Heizen mit Holz nur dann akzeptabel ist, wenn der Brennstoff aus nachhaltiger regionaler Forstwirtschaft stammt, effizient genutzt und ein Staubabscheider oder Filter eingesetzt wird. Voraussetzung für eine klimapolitisch vertretbare Holznutzung ist eine Waldbewirtschaftung, die den Wald nicht übernutzt, sondern einen stabilen – im Idealfall sogar aufwachsenden – Holzvorrat zulässt. Nicht nachhaltig ist dagegen Brennholz, das aus dubiosen Quellen stammt und häufig in Osteuropa ohne jegliche Rücksicht auf den Waldzustand gewonnen wird. Hier besteht Handlungsbedarf, unter anderem entsprechende Nachhaltigkeitszertifikate können weiterhelfen. Genauso wenig nachhaltig und zu verurteilen ist der Ersatz von Kohle in Großkraftwerken durch Holz.

Hier gibt es den Antrag im Gesamten.