Tierärztliche Versorgung auf dem Land gewährleisten

Leider ist die Versorgung der Nutztiere im ländlichen Raum zunehmend schwierig, weil die Anzahl an Tierarztpraxen kontinuierlich sinkt. Gleichzeitig nimmt die Anzahl angestellter Tierärzt*innen rasant zu. Der Mangel an Veterinärmediziner*innen auf dem Land hat verschiedene Gründe. Zum einen wünschen sich zunehmend mehr Menschen eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf, die gerade im ländlichen Raum durch Not- und Bereitschaftsdienste erschwert wird. Zum anderen entspricht das tatsächliche Berufsbild oft nicht mehr jenem, das zur Berufswahl führte. Problematisch ist auch die schlechte Entlohnung, die sich zum Teil auf dem Niveau des Mindestlohns befindet. Insbesondere bei Massentieranlagen steht meist weniger die Behandlung des Einzeltiers im Fokus.

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Hinzukommt: Tierärzt*innen können sich gegen potentiell immense Schadenssummen bei Tierseuchen, etwa der Afrikanischen Schweinegrippe, aktuell nicht durch eine Haftpflichtversicherung absichern. Das alles macht den Beruf als Tierärzt*in auf dem Land wenig attraktiv, insgesamt führen die tatsächliche Arbeitsbelastung und die emotionale Belastung zu einer überdurchschnittlich hohen Selbstmord- und Alkoholabhängigkeitsrate in dieser Berufsgruppe.

Wirksame Maßnahmen gegen den Mangel an Tierärzt*innen

Hier ist nun der Gesetzgeber gefragt, Maßnahmen zu ergreifen, die diesen Beruf attraktiver machen und so eine ausreichende tierärztliche Versorgung auch auf dem Land gewährleistet ist. Zu diesen Maßnahmen gehört aus unserer Sicht eine angemessene Vergütung, für die die Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) jährlich angepasst werden muss. Zudem sollen angehende Student*innen der Veterinärmedizin durch verbesserte Studienberatung („Realitäts-Check“) umfassend über das Studium und die Aufgabenfelder von Tierärztinnen und Tierärzten informiert werden.

Auch soll unter anderem die Möglichkeit geprüft werden, Tierärzt*innen Haftpflichtversicherungsschutz im Fall der Tierseuchenbekämpfung innerhalb von Risikogebieten im amtlichen Auftrag zu ermöglichen. Nur so kann langfristig dem sich heute schon abzeichnenden Tierärztemangel im ländlichen Raum entgegen gewirkt werden.

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