Seit Jahren nehmen wir zur Kenntnis, wie sich eine Tierart nach der anderen auf roten Listen wiederfindet, weil ihr Bestand auf ein existenzbedrohendes Minimum reduziert wurde. Diesen Rückgang konnten wir in den letzten Jahren bei vielen Vogelarten, aber auch bei Insekten und insbesondere den Wildbienenarten beobachten. Diese Verluste können wir auch unmittelbar in unserer Umgebung wahrnehmen – so stimmen beim morgendlichen Vogelkonzert in einigen Regionen immer weniger Arten mit ein und selbst die Autoscheiben waren in den letzten Jahren auf längeren Reisen nicht von Insekten übersät. Das alles sind Indizien für diesen Rückgang, dessen Folgen für das gesamte Ökosystem äußerst problematisch sind.Auch wirtschaftlich sind negative Auswirkungen zu erwarten, da die Bestäubungsleistungen der Insekten – und damit auch die Erträge beispielsweise im Obstbau – zurückzugehen drohen.
Auch die Imkerei ist durch diese Entwicklung in den letzten Jahren beeinträchtigt worden. Neben Schädlingen wie der Varroa-Milbe sind es vermutlich ganz besonders auch die Belastungen durch Pestizide, die den Bienen zusetzen. Die Imkerei und auch das Produkt Honig brauchen eine intakte Natur, damit die Bienenhaltung eine gute Zukunft hat.
Dass die UN sich jetzt für einen weltweiten Bienentag eingesetzt hat, lässt uns hoffen dass der Bienen- und Insektenschutz damit viel stärker in den Fokus von uns allen rückt. Ein wichtiger Schritt für den Artenschutz war das Freiland-Verbot von drei Neonikotinoiden – Clothianidin, Imidacloprid und Thiamethoxam – dass die EU-Staaten vergangenen Monat beschlossen haben. Diese dürfen künftig beispielsweise nicht mehr auf Äckern versprüht werden. In Gewächshäusern bleibt der Einsatz erlaubt. Das reicht nicht. Wir GRÜNE machen uns weiterhin stark für ein Freiland-Verbot aller Neonikotinoide. Nur so kann ein effektiver Beitrag zum Artenschutz geleistet werden.