Wer im Burgsteinfurter Bagno den vielen dort möglichen Erholungs- und Freizeitaktivitäten nachgeht, der denkt wahrscheinlich nicht daran, dass die Zukunft dieses beliebten Waldgebietes auch von der Betreuung durch private und staatliche Förster abhängt. Denn dort gilt es die Beachtung von Naturschutzauflagen, aber auch die Notwendigkeit einer ertragreichen und nachhaltigen Forstwirtschaft miteinander zu verbinden. Um über die damit verbundenen Zukunftsperspektiven einen Gedankenaustausch zu führen, hatte mich die Gewerkschaft der Landesförster NRW zu einem zweistündigen Rundgang eingeladen. Mit dabei waren auch Erbprinz Carl Ferdinand zu Bentheim und Steinfurt und zwei seiner Bediensteten (Olaf Hoffmann und Henning Buss), so dass alle forstlichen und betriebswirtschaftlichen Themen authentisch beleuchtet werden konnten.Der Rundgang und das Gespräch waren absolut interessant und wertvoll für mich. Gerade im Bagno führt uns die Natur durch das schädigende Auftreten des Eichenprachtkäfers und das beginnende Absterben der Eschenbestände eindrucksvoll vor Augen, dass der Wald im Bagno, so wie wir ihn schätzen, keine Selbstverständlichkeit ist. Wir brauchen daher auch zukünftig gut qualifizierte Landesförster, die auch die Besitzer von Privatwäldern bei der Bewirtschaftung und Erhaltung der heimischen Wälder unterstützen.
Wie in der Landwirtschaft müssen wir daher auch in der Forstwirtschaft darüber sprechen, wie in Zukunft Naturschutzleistungen vom Staat honoriert werden, wenn sie der Allgemeinheit nutzen. Einig waren ich mir mit den Vertreter der Gewerkschaft der Landesförster, dass eine natürliche Verjüngung des Waldes die Regulierung des Wildbestands auf eine waldbaulich verträgliche Viehdichte erfordert.
Neben den waldbaulichen und forstfachlichen Erläuterungen ging es den Vertretern der IG BAU, Landesvertretung Forst und Naturschutz, Stefan Dörr, Marc Redemann und Peter Wicke, aber auch um die praktischen Fragen ihrer Berufsausübung beim Landestrieb NRW: Das seien die Sicherstellung eines unabhängigen flächendeckenden Betreuungs- und Dienstleistungsangebot im Wald in NRW, aber auch die Gewährleistung von zertifizierten Standards bei den Arbeitsabläufen, sowohl im Forstlichen, im Organisatorischen als auch im Betrieblichen, sowie die Umsetzung der geltenden tarifrechtlichen Vorgaben wie auch der Vergabe- und Antikorruptionsregeln.