Auf Einladung des agrarpolitischen Sprechers der Grünen Landtagsfraktion, Norwich Rüße, treffen sich seit 2012 regelmäßig Expertinnen und Experten aus Landwirtschaft, Bürgerinitiativen, Naturschutz, Politik und Verbänden, um über notwendige Reformschritte in der Agrarpolitik zu diskutieren. Ziel der Runde war und ist die Agrarwende hin zu einer tiergerechten und naturnahen Landwirtschaft. Beim siebten Treffen des „Runden Tisches“ in dieser Legislaturperiode wurde ein gemeinsames Sieben-Punkte-Papier verabschiedet, dass Veränderungen in der Tierhaltung einfordert.
Dazu erklärt Norwich Rüße MdL: „Das Positionspapier des runden Tisches gegen Massentierhaltung formuliert klare Forderungen, wie sich die Tierhaltung in Zukunft entwickeln soll. Gleichzeitig begrüßt das Positionspapier ausdrücklich die bereits angegangenen Maßnahmen der rot-grünen Landesregierung für eine bessere Tierhaltung in Nordrhein-Westfalen. Aber wir erwarten weitere Schritte und endlich auch effektive Regelungen für eine artgerechtere Tierhaltung von Bund und der EU. Wir sind überzeugt davon, dass das Gutachten des Wissenschaftlichen Beirats für Agrarpolitik beim BMEL die Richtung angibt, in der sich die landwirtschaftliche Tierhaltung entwickeln muss, wenn sie eine Zukunft haben will. Denn nur mit der vom Beirat angesprochenen gesellschaftlichen Akzeptanz lässt sich langfristig eine Tierhaltung gestalten. Die Bäuerinnen und Bauern wollen schließlich, dass ihre MitbürgerInnen ihr Tun unterstützen, verstehen und gutheißen. Dass wird dauerhaft aber nur dann möglich sein, wenn sich die Tierhaltung substantiell verändert. Das bedeutet den Abschied von Praktiken wie dem Schwänzekupieren, dem Enthornen oder dem Kükenschreddern. Auch der Vollspaltenboden oder der Kastenstand haben ihre Zukunft längst hinter sich. Wir werden daher neue Wege beschreiten müssen und die Landespolitik ist aufgefordert, die Bäuerinnen und Bauern bei ihrem Weg zu einer besseren Tierhaltung zu begleiten und zu unterstützen.“
Besonders erfreulich ist aus Sicht des grünen Abgeordneten, dass das Papier einstimmig verabschiedet wurde und zwar von Vertreterinnen und Vertretern aus der Landwirtschaft, aus Bürgerinitiativen, Naturschutz und der Kommunalpolitik. Das zeige auch, dass unsere Grüne Forderung nach einer besseren Tierhaltung bei diesen wichtigen gesellschaftlichen Gruppen auf breite Unterstützung stößt, so Rüße.Im Prinzip, so der Landtagsabgeordente abschließend, sei dieser Transformationsprozess eine riesige Aufgabe von Staat und Landwirtschaft, der den Prozess der Agrarindustrialisierung beendet. Stattdessen werde dieser Umbau eine neue Zukunftsperspektive für bäuerliche Betriebe eröffnen.