Spargel unter Folie: verbessern ja – aber nicht verteufeln….!

Norwich_Ruesse_Großfläche.jpgSpargel von Rhein und Ruhr schmeckt nicht nur gut, sondern bietet der Landwirtschaft in Nordrhein-Westfalen eine hohe Wertschöpfung und sichert auch vielen Menschen die Existenz. Die Spargelbauern im Land bieten ein qualitativ hochwertiges, regionales Produkt an, auf das sich die Menschen jedes Jahr aufs Neue freuen. Während es früher üblich war, mit der Ernte Mitte bis Ende April zu beginnen, hat sich der Erntezeitpunkt über die Jahre immer weiter nach vorne verschoben. In diesem Jahr wurde bereits Ende März der erste Spargel geerntet. Dazu haben auch moderne Kultivierungstechniken beigetragen, etwa mit Folie. Mittlerweile hat sich regional der Spargelanbau enorm ausgeweitet und sicherlich ist es sinnvoll, über mögliche Probleme offen zu diskutieren.

Ob allerdings der Einsatz von Folien im Spargelanbau wirklich ein großes Problem darstellt, wage ich zu bezweifeln. Natürlich, würde der Wettlauf um den ersten Spargel wieder etwas entschleunigt, bräuchten wir vielleicht wieder etwas weniger Folie. Und man kann sich schon mit einiger Berechtigung fragen, ob das immer frühere Ernten von Spargel oder auch Erdbeeren am Ende sinnvoll ist? Nur sind da weniger die Spargelanbauer als vielmehr die Spargelkonsumenten gefragt. Denn die sorgen für die Nachfrage und es ist ihre Ungeduld, die den Anbau immer weiter in der Jahreszeit nach vorne geraten lässt. Im Zweifelsfall steht also zu befürchten, dass sich frühe Konsum nicht ändert, das verzehrte Produkt allerdings nicht mehr aus den deutschen Spargelanbauregionen stammt.

Auf die Einsicht der Kosnumenten würde ich jedoch an dieser Stelle jedenfalls nicht bauen.  Möglicherweise kann aber durch technische Innovationen die Umweltbilanz der Folien noch weiter verbessert werden, z.B. durch Kunststoffe aus nachwachsenden Rohstoffen. Diesen Fortschritt kann Politik aber nicht anordnen, sondern es ist Aufgabe der Landwirtschaft den Spargel möglichst nachhaltig zu produzieren, damit er langfristig sein gutes Image behält. Hieran zu arbeiten ist sinnvoll – ein Folienverbot ist es nicht.

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