Global denken, lokal handeln: Besuch des Eine-Welt-Landes in Burgsteinfurt

dorfladenladbergen_12122015 Eineweltladen_12122015Ob Kaffee, Tee, Blumen oder Schokolade: Verbraucherinnen und Verbraucher kaufen immer häufiger fair gehandelte Waren. Von den nur etwas höheren Preisen der Produkte profitieren dann die Erzeugerinnen und Erzeuger in den sogenannten Entwicklungsländern. Um dafür zu sensibilisieren, wie unsere Kaufentscheidungen die Lebensumstände von Menschen in anderen Teilen der Welt beeinflussen, besuchte nun (am Donnerstag 10.12.2015) der Grüne Landtagsabgeordnete Norwich Rüße aus Hollich den Eine-Welt-Laden in Burgsteinfurt sowie den Dorfladen in Ladbergen.

In Burgsteinfurt hat der Eine-Welt-Laden im Evangelischen Gemeindezentrum seine Heimat gefunden. Klein, aber fein werden dort im Eingangsbereich Waren aus dem GEPA-Sortiment angeboten. Ulrike Wanink und Dita Heuck verkaufen dort fair gehandelte Produkte zu regelmäßigen Öffnungszeiten (Di. u. Fr. 9.00 – 12.00 Uhr sowie Do. 16.00 – 18.00 Uhr). Kaffee, Schokolade, Tee und Wein werden ergänzt durch handwerkliche Produkte aus verschiedenen Materialien. „Hier lohnt es sich auch nach einem Weihnachtsgeschenk Ausschau zu halten.“ betonte Ulrike Wanink.“

Eineweltladen_12122015„Die Eine-Welt-Läden leben auch vom ehrenamtlichen Engagement vor Ort.“ so Norwich Rüße dazu. „Es ist toll zu sehen, wie dieser kleine Laden betrieben wird und uns so in Steinfurt eine schöne Möglichkeit bietet, faire Produkte aus der ganzen Welt zu kaufen.“ Besonders lobenswert fand Norwich Rüße das Engagement der Technischen Schulen, die ihren Bedarf an fair gehandeltem Kaffee über den Eine-Welt-Laden decken. „Ich würde mir wünschen, dass weitere Kollegien von Steinfurter Schulen diesem guten Beispiel folgen. Der Preisunterschied ist nicht so gewaltig und so hilft man den Menschen in ihren Heimatländern, eine Existenzgrundlage zu erhalten.“

„In vielen Entwicklungsländern arbeiten Menschen für einen Hungerlohn und unter unwürdigen Bedingungen.“ so Rüße weiter. „Wer fair gehandelte Produkte kauft, hilft mit, die Lebensumstände in den Herkunftsregionen zu verbessern. Es ist erfreulich, dass der Markt für faire Waren stetig wächst und sie in immer mehr Supermärkten zu finden sind.“ Der Anteil der gehandelten Fair-Trade-Produkte sei aber immer noch zu gering.  „Auch die großen Handelsunternehmen wären gut beraten, ihre Geschäftspraktiken nach den Grundsätzen des Fairen Handels auszurichten.“

Auch in Ladbergen gibt es einen ganz besonderen Laden – den Dorfladen, getragen von der Initiative „Nu maen tou“ (www.numaentou.de).  Der Laen bietet ein breites Angebot von GEPA-Waren, vor allem Kaffee, Tee, Schokolade und Wein, an. Ein weiterer Schwerpunkt im Dorfladen sind aber auch regionale Produkte aus eigener Herstellung örtlicher Betriebe wie Gut Erpenbeck, die Obstplantagen Moriss, der Bauernhof Freude, die Hofläden Lagemann-Kohnhorst, Kohnhorst und Kuckund Birgit’s Hofkäserei. Hier profitieren also sowohl die Bauern aus Übersee durch einen fairen Preis als auch die regionale Landwirtschaft, die sich so dem ruinösen Preisdiktat der Handelsketten ein wenig entziehen können. 

dorfladenladbergen_12122015Während meines Besuchs war ein ständiges Kommen und Gehen, denn der Laden wird von der Bevölkerung gut angenommen. Gerade Senioren kaufen gerne kleine Mengen für den täglich Bedarf und können dann auch noch ein Schwätzchen halten, denn dafür ist Zeit im Ladbergener Dorfladen. Wer es gar nicht eilig hat, kann dann auch noch im Fair-Trade-Café, das Teil des Ladens ist, ein Getränk zu sich nehmen. So belebt der Dorfladen insgesamt in schöner Art und Weise das Dorfzentrum und ersetzt dort den alten Krämerladen von früher – nur das auf Regionalität und faire Produkte sehr viel Wert gelegt wird. Gerade für kleine Orte im Ländlichen Raum sind diese Beispiele kleiner ehrenamtlich geführter Läden auch eine gute Möglichkeit, die Versorgung vor Ort sicherzustellen.

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