Der Verlust der Artenvielfalt wird immer mehr zur Bedrohung für unsere Lebensgrundlagen. NRW-Umweltminister Johannes Remmel zählt ihn zusammen mit dem globalen Klimawandel, der Verknappung der Ressourcen und der Zukunft der Ernährung angesichts einer stetig wachsenden Weltbevölkerung zu den großen Herausforderungen unserer Generation.
Botaniker, Ornithologen und Entomologen liefern bedrückende Zahlen zum Artenschwund. Viele früher häufige Arten sind heute völlig verschwunden, einige noch in Restbeständen vorhanden, die Roten Listen werden immer länger. Der „stumme Frühling“ ist in der Feldflur schon Realität geworden, keine Kiebitze und Feldlerchen mehr, kaum noch Hasen und Fasane, massives Zusammenbrechen der Mehl- und Rauchschwalbenbestände, weniger Amphibien, viel weniger Insekten und Wildbienen, Schmetterlinge werden zu Raritäten und Hummeln verhungern in Ermanglung an Wildblumen.
Ungebremster Flächenverbrauch, zersiedelte Parklandschaft, Maismonokulturen und eutrophierte Gewässer erzeugen zusätzlichen Handlungsdruck.
Was tun?
Seit unserer ersten Konferenz hat sich die Lage für bedrohte Tier- und Pflanzenarten nicht erkennbar gebessert, eher verschlechtert. So wie es zurzeit aussieht, wird selbst das Greening, auf das viele Naturschützer ihre ganze Hoffnung gesetzt haben, keine oder nur unwesentliche Entlastungen in der Landschaft bringen. Deshalb müssen zwar weitere Bestandsaufnahmen und Situationsanalysen gemacht werden, dabei darf es aber nicht bleiben. Die prekäre Lage vieler bedrohter Arten erfordert jetzt aktives Eingreifen, die Umsetzung von Maßnahmen und die Entwicklung von Perspektiven.
Ein Ergebnis der Tagung könnte somit sein, einen Maßnahmenkatalog zu erarbeiten, Resolutionen zu verabschieden, im Land, in den Kreisen und Kommunen die Politiker mit dem Problem Artenschwund hartnäckig zu konfrontieren. Schließlich bitten wir alle Interessierten, die dem Verschwinden der Artenvielfalt und damit dem Verlust an Heimat nicht tatenlos zusehen wollen, um ihre Unterstützung, in welcher Form auch immer.
Neben Inhalten und Lösungen ist natürlich auch das persönliche Kennenlernen für gemeinsames Handeln ein Ziel unserer Konferenz.
Ein herzliches Dankeschön möchten wir allen kompetenten und sachkundigen Referenten aussprechen, die sich völlig uneigennützig und spontan bereit erklärt haben, mit einem Referat die Tagung zu bereichern. Vielen Dank.
Die Veranstaltung findet statt in den Räumen der Stadtwerke Münster, Hafenplatz 1, 48155 Münster
Wir beginnen 13.00 Uhr mit einer Begrüßung und kurzen Einführung, danach folgen die Kurzreferate, unterbrochen 15.15 Uhr durch die Kaffeepause, ab 16.30 bis 18.00 Uhr ist die Abschlussdiskussion u.a. mit Johannes Remmel vorgesehen.
Das Programm finden Sie hier: Programm 2. Artenschutzkonferenz
Für das leibliche Wohl ist gesorgt. Wir würden uns sehr freuen, Sie und euch in Münster begrüßen zu können.
Für die grünen Kreisverbände im Münsterland
Wilhelm Kraneburg, Norwich Rüße, Meinolf Sellerberg