Zum wiederholten Fund von verunreinigten Futtermitteln erklärt Norwich Rüße, landwirtschafts- und ernährungspolitischer Sprecher der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen im Landtag NRW:
„Auf das Dioxin folgen die Aflatoxine in Futtermitteln und liefern den nächsten Beleg: Die zunehmende Industrialisierung der Landwirtschaft ist eines der Haupteinfallstore für Lebensmittelskandale. Während bäuerliche Betriebe einen Großteil ihres Futters auf eigenen Flächen selbst herstellen, kaufen gewerbliche Betriebe die Futtermittel komplett ein. Mit der zunehmenden Massentierhaltung steigt das Risiko für kriminellen Missbrauch durch unübersichtlich gewordene Handelswege. Dadurch wächst das Risiko für weitere Futtermittelskandale. Denn wer 100 Prozent seiner Futtermittel auf einem anonymen und globalen Markt zukauft, trägt ein wesentlich höheres Risiko als die Bauern, die vor Ort den Weizen, die Gerste oder den Mais für ihre Tiere selbst anbauen.
Wir brauchen deshalb eine deutlich verbesserte Eigenkontrolle und entsprechende staatliche Kontroll- und Sanktionsmaßnahmen für die industrialisierte Landwirtschaft. Die Intensiv-Landwirtschaft sowie das vor- und nachgelagerte Agrobusiness sind in der Verantwortung, eine umfassende und effektive Eigenkontrolle aufzubauen. Für uns Grüne ist klar, dass die Kosten für den zunehmenden Kontrollaufwand von den Verursachern zu tragen sind.
Als Alternative zum global agierenden Agrobusiness werden wir die Förderung der regionalen Vermarktung und einer tiergerechten bäuerlichen Landwirtschaft verstärken. Wir sehen darin die beste Möglichkeit, umweltschonend gesunde und rückstandsfreie Lebensmittel zu erzeugen.“