Rüße: Neuer Bauernpräsident fährt in alten Gleisen

Zu den Äußerungen des neuen Präsidenten des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, erklärt Norwich Rüße, agrarpolitischer Sprecher:

„Joachim Rukwied startet in seine Amtszeit mit dem bedauerlichen Eingeständnis, dass er nicht zu den notwendigen Kurskorrekturen in der Agrarwirtschaft bereit ist. Er positioniert sich gegen die ab 2014 geplante Kopplung der europäischen Agrargelder an ökologische Bedingungen und sieht die Landwirtschaft schon heute nachhaltig, umweltschonend und in gewünschter Weise mit Fruchtfolgen wirtschaften. Das ist entweder naiv gesprochen, oder Herr Rukwied ignoriert wider besseres Wissen die Entwicklungen der vergangenen Jahre.

Gerade auch in Nordrhein-Westfalen verdrängt ein immer intensiverer Maisanbau die notwendigen Fruchtfolgen. Wir haben in den vergangenen 40 Jahren im Münsterland mehr als 70 Prozent des Grünlandes verloren, der Ackerbau ist immer einseitiger geworden, und wir erleben in der Konsequenz erhebliche Auswirkungen auf die Umwelt. Wer jetzt noch wie der neue Bauernpräsident so tut, als ob in der Landwirtschaft alles in Ordnung wäre, ignoriert die Realität und enttarnt sich selbst als einen lupenreinen Lobbyisten für eine Intensivlandwirtschaft, die auf Natur und Umwelt nur wenig Rücksicht nimmt.

Wir werden aus NRW auch in Zukunft das Vorhaben des EU-Agrarkommissars Dacian Ciolos, die Agrargelder an ökologische Leistungen zu knüpfen, unterstützen. Das haben Grüne und SPD im neuen Koalitionsvertrag verankert.“

Artikel kommentieren

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert. Mit der Nutzung dieses Formulars erklären Sie sich mit der Speicherung und Verarbeitung Ihrer Daten durch diese Website einverstanden. Weiteres entnehmen Sie bitte der Datenschutzerklärung.