Mit dem sogenannten Greening und dem Einstieg in eine Kappung der Fördergelder ab einer bestimmten Betriebsgröße kann die europäische Agrarpolitik ökologischer und sozialer werden. Die Richtung stimmt.
Allerdings kommt es jetzt auf eine konsequente Ausgestaltung an. Nur wenn die Komponenten des Greenings, wie die ökologischen Vorrangflächen und die Fruchtfolge auch konsequent ausgestaltet werden, können sie die notwendige Lenkungswirkung entfalten. Dazu gehört aus unserer Sicht unbedingt die verpflichtende dreigliedrige Fruchtfolge, um vielfältige Kulturlandschaften zu erhalten. Auch in NRW sehen wir in einzelnen Regionen eine deutliche Tendenz zur Monokultur, insbesondere im Maisanbau im Münsterland.
Für uns steht fest, dass sich eine zukünftige europäische Agrarförderung nur noch dann rechtfertigen lässt, wenn sie positive ökologische Auswirkungen hat. Hierzu zählen für uns die Artenvielfalt, saubere Gewässer und Böden sowie intakte Kulturlandschaften. Wir sehen hier den Vorschlag der EU-Kommission als einen ersten Einstieg zur Umgestaltung der Agrarpolitik. Wenn die Landwirtschaft in Europa tatsächlich stärker im Einklang mit der Natur statt gegen sie wirtschaften soll, führt an einer weiteren Präzisierung der Kommissionsvorschläge kein Weg vorbei. Dass die Kommission dem massiven Trommelfeuer der Bauernlobby weitestgehend standgehalten hat, lässt hoffen, dass diesmal eine Ökologisierung der europäischen Agrarpolitik gelingt. Als Grüne werden wir diesen Prozess weiterhin positiv begleiten.