Schulkriege nicht wiederholen

Kreis Steinfurt – „Die Kommunen haben jetzt die Chance, wohnortnahe Schulformen zu erhalten“, sagte Andreas Sievert, Vorsitzender der Sozialdemokratischen Gemeinschaft für Kommunalpolitik (SGK) im Kreis Steinfurt. Die sozialdemokratischen Mandatsträger aus den Städten und Gemeinden des Kreises Steinfurt trafen sich zu einer Fachtagung, um sich über die Möglichkeiten und Chancen der Gemeinschaftsschulen vor Ort zu informieren.

Norwich Rüße (Grüne), der Mitglied im Schulausschuss des NRW-Landtages ist, stellte gleich zu Beginn seiner Ausführungen klar heraus, dass das Land für die Schulpolitik in den Kommunen nur die Rahmenbedingungen vorgibt. „Die Räte vor Ort sollen entscheiden, welchen Weg sie mit ihren Schulen gehen wollen“, sagte Rüße. Bei dem geplanten Schulversuch zu den Gemeinschaftsschulen sei noch völlig offen, wie viele Gemeinden daran beteiligt werden sollen. Er geht von maximal 60 Gemeinden aus. Allerdings sei an eine Fortsetzung für das Jahr 2012 gedacht. „Der Prozess zur Veränderung der Schulstrukturen in den Gemeinden hätte allerdings viel früher stattfinden müssen.

In der anschließenden Diskussion machte SPD-Kreistagsmitglied Jürgen Schmitter (Metelen) deutlich, dass bei Veränderungen vor Ort alle Akteure mitgenommen werden müssen. „Die leidigen ideologischen Schulkriege, so wie wir sie in 70er und 80er Jahren erlebt haben, dürfen sich auf keinen Fall wiederholen“, erklärte Schmitter. Nach seiner Auffassung wird die aktive Beteiligung aller Betroffenen zu einer positiven Stimmungslage führen, wodurch auch alle vorhandenen Potenziale ausgeschöpft werden können.

Diese Meinung vertrat auch die SPD-Landtagsabgeordnete Elisabeth Veldhues. Dabei regte sie an, dass die regionale Schulentwicklungsplanung über kommunale Grenzen hinaus gehen soll. „Wir haben angesichts sinkender Schülerzahlen eine Problematik vor uns, die alle Städte und Gemeinden betrifft. Gerade im ländlichen Raum und vor allem wegen der akuten Finanznot fast aller Gemeinden, muss es auch hier zu Synergieeffekten kommen. Davon werden dann die Schulen, die Schüler und die Gemeinden profitieren“, verdeutlichte Veldhues ihren Standpunkt.

Quelle: Westfälische Nachrichten, 29.10.2010

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