Striegeln, strieglen, striegeln!

Endlich – das Wetter kann auch noch anders. Nach ziemlich verregneten Ostern zeigt sich erstmals die Sonne mit kräftigen Strahlen. Und gleich werden alle Bauern wach. Wo gestern fast noch Winterruhe herrschte, sind heute jede Menge Schlepper zu sehen.

Während meine konventionellen Kollegen jetzt vor allem Gülle auf die zukünftigen Maisfelder fahren, muss ich sehen, dass ich mein Getreide einmal komplett mit der Netzegge abstriegel. Eine Netzegge besteht aus einem Metallnetz, an dem eine Vielzahl  von Stahlstiften befestigt ist. Wenn man nun die Egge über den Acker zieht,  dann reißen die Stifte die kleinen Unkrautpflanzen aus oder verschütten sie. Sind die Pflanzen zu groß, haben sie schon Wurzeln gebildet und können nicht mehr herausgerissen werden.  Das ist dem Bauern bei der Getreidepflanze natürlich recht – bei den größeren Unkräutern natürlich nicht. deshalb kommt es sehr auf den richtigen Zeitpunkt des Striegelns an – allerdings muß das Wetter auch mitspielen! Jedenfalls habe ich heute einiges geschafft, das Striegeln hat trotz des Regens über Ostern gut geklappt – kaum Spuren in den Acker gefahren. Besonders wichtig war mir das Abstriegeln der Ackerbohnen, die wir vor fünf Tagen gelegt haben. Bevor die Pflanze aus dem Boden tritt, sollte der Acker möglichst zweimal gestriegelt sein. Wenn dann die Bohne herauskommt, sind dadurch viele ihrer Konkurrenten um Licht, Wasser und Nährstoffe schon verschüttet oder herausgerissen. Apropos Unkraut: ich bleibe bei diesem Wort – für Bauern ist Unkraut ganz einfach und simpel ein Unkraut. Und ob ich es nun Wildkraut, Beikraut oder Unkraut nenne – auf dem Acker stört es die Kulturpflanze und mindert empfndlich den Ertrag auch des Ökobauern.  Und deshalb ist es bei mir auch unerwünscht – eben ein Unkraut!

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