Tauwetter

Schade – kurz vor Weihnachten taut es und die schöne weiße Landschaft verwandelt sich in Matsch und Dreck. Gestern noch Eiseskälte und so glatte Straßen, dass ich in Absprache mit dem BDM meine Teilnahme an der Montagsdemo in Paderborn absagen musste. Es wäre einfach zu gefährlich gewesen, um Mitternacht eventuell auf spiegelgatter Autobahn 170 km nach Hause zu fahren. Aber der Termin wird im Frühjahrnachgeholt und ich freue mich schon jetzt auf viele weitere Diskussionen und Veranstaltungen mit den Milchbauern in NRW! Hier hat ein Prozess eingesetzt, der erstmals die bislang vom Bauernverband verkündeten Dogmen in Frage stellt. Und eines ist klar: „Wachsen oder Weichen“ kann die Zukunft nicht sein. Zum einen ist die Arbeitsbe- oder besser – überlastung auf vielen Milchviehbetrieben eine Tatsache, zum anderen fragt sich doch jeder, wo und wann dann dieser Prozess aufhören soll. Bei 500 Milchkühen – oder doch lieber erst bei 1.500? Ein Prozess , dem man politisch entgegensteuern muss, wenn man es mit einer bäuerlichen Landwirtschaft ernst meint. Stattdessen pumpt unsere schwarz-gelbe Landesregierung weitere EU-Mittel in den subventionierten (Kuh-)Stallbau und verschärft so die Produktion weiter. Wie schrieb Prof. Onno Poppinga in einem Leserbrief an das Landwirtschaftliche Wochenblatt: Ohne die staatlichen Subventionen der Milchviehställe könnten die  größeren Betriebe überhaupt nicht kostengünstiger als die kleinen Betriebe produzieren. Lerne: Nicht die Größe verschafft den Vorteil, sondern die staatliche Subvention. Und ein entspannteres Leben hat man mit 150 Kühen auch nicht … In diesem Sinne: Frohes Fest, ein gutes Neues Jahr und eine gute Zukunft für die bäuerliche Landwirtschaft!

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